Kabinettausstellung
„Otto Altenkirch – Verlorene Idylle“
Impressionen vom alten Hellergut bei Dresden

(Schloss Nossen vom 25. März bis 30. Dezember 2012)

Thema der diesjährigen Kabinettausstellung sind Gemälde mit Motiven vom alten Hellergut. Auf der Suche nach einer geeigneten Motivregion entdeckte Otto Altenkirch im Sommer 1907 den Dresdner Heller. Die Vorstellung von einer charakteristischen Landschaft als zentrales Thema seiner Freilichtmalerei fand in der kargen, nur von einzelnen Birken- und Kiefernformationen durchzogenen Sandheide ihre Entsprechung. Herausragendes Sujet wurde das Hellergut am Fuße der Rähnitzer Höhen. Allein die unterschiedlichen Blickwinkel auf das idyllische Anwesen inspirierten ihn zu immer neuen Bildideen. Vielen Dresdnern ist dieses alte Gutshaus mit seinen zwei Fachwerkhäusern links und rechts neben der Toreinfahrt und dem Brunnen im Hof noch gut in Erinnerung. Nach dem Zweiten Weltkrieg noch unbeschädigt bot das Gut einigen Dresdner Großfamilien bis 1970 Wohn- und Lebensraum. Danach wurden Teile des Gebäudes als Wirtschaftsräume genutzt. Als Denkmal vernachlässigt war der fortschreitende Verfall nicht mehr aufzuhalten. Die beiden denkmalgeschützten Torhäuser wurden für eine DEFA-Filmsequenz abgebrannt. Das umgebaute Haupthaus diente dem VEB Agrobau als Bürogebäude. Nach der Auflösung des Betriebes 1990 übernahm die Firma Beutlhauser – Baumaschinen das Grundstück und veranlasste 1995 den Abriss der verbliebenen Bausubstanz. So haben die Gemälde vom Heller des Impressionisten Otto Altenkirch neben ihrer herausragenden malerischen Qualität zugleich auch große Bedeutung als künstlerische Zeitzeugnisse einer zerstörten Dresdner Kulturlandschaft.

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